Besuch von Frau Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus bei Bohlender

Am vergangenen Montag besuchte die Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus des Landes Baden-Württemberg, Frau Dr. Hoffmeister-Kraut, das Unternehmen Bohlender im Rahmen eines Austausches mit der regionalen CDU-Fraktion. Neben weiteren regionalen Vertretern nahmen Nina Warken MdB (Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises), Prof. Dr. Wolfgang Reinhart MdL (Vizepräsident des Landtages in Baden-Württemberg), Christoph Schauder (Landrat des Main-Tauber-Kreises), sowie Marco Hess (Fraktionsvorsitzender der CDU Lauda-Königshofen) an dem gemeinsamen Firmenrundgang mit anschließendem Gespräch teil.

Vorherrschendes Thema war der Vorschlag der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) für einen Bann der Herstellung, Verwendung und Inverkehrbringung von mindestens 10.000 Per- und Polyfluoralkylsubstanzen, sogenannten PFAS.  

Volker Bohlender, geschäftsführender Gesellschafter der Bohlender GmbH, machte in seinen Ausführungen hierbei klar, „dass dieser Vorschlag der ECHA deutlich differenzierter betrachtet werden muss." Eine Differenzierung zwischen den niedermolekularen PFAS (zumeist flüssig oder gasförmig, z.B. in Feuerlöschschäumen, Trennmitteln) und den hochmolekularen und damit festen 38 Fluorkunststoffen wurde nicht vorgenommen. Somit sind die Fluorkunststoffe, trotz ihrer Einstufung von der OECD als unbedenklich, ein Teil des PFAS-Beschränkungsdossiers der ECHA. Volker Bohlender machte hierbei deutlich, welche weitreichenden Auswirkungen dieses Bannverfahren auf die komplette europäische Wirtschaft hätte:

„Sollte ein Bannverfahren in diesem aktuellen undifferenzierten Rahmen umgesetzt werden, wären zahlreiche Produkte wie Smartphones, E-Autos, 5G-Kommunikation aus der Intensivmedizin, Implantate wie z. B. Stents, Schläuche, Dichtungen, Membranen und weitere Anwendungen in Europa zukünftig weder herstellbar, noch dürften sie angewendet werden.“

Frau Dr. Hoffmeister-Kraut erläuterte in klaren Worten ihre Position: „Dass die EU-Kommission ein pauschales Verbot von PFAS vorsieht, stellt nicht nur unsere Unternehmen vor ein großes Problem. Die Folgen wären auch für unsere Gesellschaft gravierend und würden sogar Klima- und Umweltschutzziele gefährden. Die EU muss differenzierter vorgehen und Nutzen und Risiken besser abwägen.“

„Selbstverständlich ist ein sehr sorgfältiger Umgang mit den Stoffen notwendig, um Mensch und Umwelt bestmöglich zu schützen. Doch ebenso selbstverständlich notwendig ist eine differenziertere Betrachtungs- und Vorgehensweise, eine genaue Abwägung zwischen dem Nutzen für Mensch, Umwelt und Gesellschaft und den Risiken, die bei der Verwendung dieser Stoffe auftreten können. Diesen Prozess anzustoßen und gemeinsam mit Wirtschaft, Gesellschaft und Politik zu gestalten, ist mein Ziel“, so die Ministerin.

Abschließend mahnte Volker Bohlender, dass mit dem jetzt vorgestellten ECHA-Dossier noch keine Entscheidung über die Zukunft der Fluorkunststoffe getroffen ist, jedoch der Zeitpunkt zum Handeln gekommen ist. Denn eine Zukunft ohne Fluorkunststoffe hat keine Zukunft!